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„Der Kundenfokus ist meine oberste Priorität“

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Erscheinungsdatum:

17. September 2024

  • Unternehmen
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Francesca McDonagh ist seit Jahresanfang die neue Chief Executive Officer der Universal Investment Gruppe. Wie der Start lief, was ihre Pläne für das Unternehmen sind und wie 

Deutsche und Iren voneinander profitieren können – darüber sprach sie mit Jochen Meyers, der zum 1. Oktober der Group Head of Relationship Management wird.
Francesca McDonaghFrancesca McDonagh, Chief Executive Officer (CEO), Universal Investment Gruppe

Jochen Meyers: Francesca, Hand aufs Herz – wie gut kanntest Du in Deiner Zeit bei der HSBC, als Group CEO der Bank of Ireland oder zuletzt als Chief Operating Officer der Credit Suisse Gruppe die Fonds-Services-Branche oder Universal Investment?

Francesca McDonagh: Über meine bisherigen Rollen im Finanzdienstleistungsbereich war ich immer sehr nah an den Kapitalmärkten, hatte einen engen Bezug zum Wealth- und Asset Management und natürlich auch einen direkten Kontakt zu vielen institutionellen Investoren. Kannte ich UniversaI Investment? Nein. Aber ich wünschte, ich hätte es! Das Unternehmen hat ein überzeugendes Geschäftsmodell und eine einzigartige Erfolgsgeschichte, zu der ich gemeinsam mit unseren Kunden und dem gesamten UI-Team viele neue Kapitel beitragen möchte.

Die ersten Monate bei Universal Investment liegen hinter Dir, was waren Deine ersten Eindrücke und Impressionen?

Francesca: Es ist ein großartiges Unternehmen mit einer außergewöhnlichen Kundenbasis. Wir haben ein starkes Team von Kolleginnen und Kollegen mit einem sehr tiefen Fachwissen und exzellente Kundenbeziehungen. Ich durfte erfreulicherweise bereits viele Kunden treffen und war von den engen und langjährigen Partnerschaften beeindruckt.
In den Monaten, in denen ich bei der UI Gruppe bin, war das Marktumfeld sehr dynamisch. Die Welt steht nirgends still, was uns die Gelegenheit verschafft, kontinuierlich unsere Produkte und Dienstleistungen weiterzuentwickeln, um unseren Kunden ein erstklassiges Kundenerlebnis zu bieten. Ein Beispiel ist unser Prozess zum Client Onboarding und Lifecycle Management, wo wir gute Möglichkeiten sehen, unsere Kunden noch effektiver zu unterstützen. Mein Ziel ist es auch, dass wir unser Angebot an Produktlösungen rund um Alternatives angesichts der steigenden Nachfrage vieler Kunden ausbauen. Dies sind nur zwei von vielen Beispielen für unsere kundenorientierten Initiativen, die alle ein Ziel haben: unseren Kunden ein einheitliches, hochwertiges Kundenerlebnis zu bieten – und zwar für alle von uns betreuten Kundengruppen, Jurisdiktionen und Anlageklassen.

Wird Universal Investment dadurch zu einem völlig anderen Unternehmen?

Francesca: Universal Investment war, ist und bleibt ein offenes Ökosystem für die Fondsindustrie, ein unabhängiger Dienstleister mit Substanz und drei starken Plattformen in Deutschland, Luxemburg und Irland. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen haben wir in den vergangenen Monaten an einer Weiterentwicklung, unserer Strategie gearbeitet. Unser klares Ziel ist es, die Erfolgsfaktoren des bestehenden Geschäftsmodells nachhaltig fortzuschreiben und die vielen positiven Dinge weiter zu stärken.
Wir können auf eine große Erfolgsbilanz blicken mit institutionellen Investoren und Fondsinitiatoren in Deutschland wie in Europa. Ein Erfolgsfaktor dabei ist unser breites Leistungsspektrum in Zeiten stetig steigender regulatorischer Anforderungen. Mit diesem Ansatz wollen wir auch weitere Kunden gewinnen. Immer basierend auf unserem Purpose, unserer Leitidee: Den Erfolg unserer Kunden ermöglichen – durch unsere Best-in-class-Fonds-Expertise auf Basis vertrauensvoller Partnerschaften.

Was heißt das mit Blick auf das Produktangebot?

Francesca: Das werden wir weiter ausbauen – sowohl für Fondsinitiatoren als auch für institutionelle Investoren. Bereits erfolgreich angestoßen sind die weitere Flexibilisierung unseres Service-Angebotes, das Schließen von einzelnen Lücken im Produktangebot rund um Alternative Investments und die Erweiterung von Lösungen rund um Reporting und Daten.

Warum stehen insbesondere Alternatives-Themen im Fokus?

Francesca: Die Nachfrage nach Alternative Investments wächst, das ist kein neues Thema, aber wir sehen den klaren Trend, dass Fondsinitiatoren wie institutionelle Investoren noch direkter in diese Assets investieren möchten. In den vergangenen zehn Jahren ist auf allen Seiten viel Expertise aufgebaut worden, vor allem für Private Equity. Nun ist der logische nächste Schritt die Diversifizierung in weitere Sparten, wie eben Unternehmensfinanzierungen und Infrastruktur, die nach Ansicht vieler Experten insgesamt relativ stabile Renditen bieten. Mit unserer Expertise rund um die Spezifika dieser Assets sowie die individuellen Anforderungen an die Regulierung von Investoren sind wir die ideale Plattform, um solche Anlagen zu strukturieren, aufzulegen und zu begleiten.

Universal Investment ist in der vergangenen Dekade stark gewachsen. Welche Rolle spielen in der Strategie da künftig kleinere Vermögensverwalter oder institutionellen Investoren?

Francesca: Als Fonds-Service-Plattform sind wir nur dann erfolgreich, wenn unsere Kunden erfolgreich sind – unabhängig von deren Größe. Wir haben viele Erfolgsgeschichten begleitet, gerade von Investmentboutiquen, sei es aus Deutschland oder für internationale Häuser, die im DACH-Raum erfolgreich sind. Unser starkes Wachstum ist deswegen nicht nur ein Beleg für das Vertrauen, dass unsere Kunden in uns setzen, sondern vor allem ein Beleg für den Erfolg unserer Kunden. Ein qualitatives, nachhaltiges Wachstum ist auch in Zukunft entscheidend, um in Digitalisierung und Lösungen rund um die wachsenden Regulierungsanforderungen zu investieren. Nur so können wir für unsere Kunden weiterhin ein verlässlicher Partner sein.

Bei allem Wachstum vergessen wir eines nicht: Die für unsere eigene Weiterentwicklung so wichtigen Impulse bekommen wir von Kunden aller Größen und Arten. Deswegen ist der Kundenfokus die oberste Priorität – für das Unternehmen, aber auch für mich persönlich.

Wie profitieren die Kunden von der anhaltenden Internationalisierung der UI Gruppe?

Francesca: Für uns ist ganz wichtig: Deutschland ist unser Heimatmarkt, hier liegen unsere Wurzeln, hier sind wir Marktführer – und hier sehen wir weiter viel Potenzial. Es gibt klare Wachstumschancen, nicht nur mit institutionellen Investoren oder Fondsinitiatoren, mit denen wir schon seit über fünf Jahrzehnten als enger und verlässlicher Partner zusammenarbeiten, sondern auch mit unseren Sourcing-Lösungen für andere Fondsgesellschaften.

Unser Anspruch ist es aber, dort aktiv zu sein, wo unsere Kunden uns brauchen, deswegen ist mir auch Internationalisierung wichtig. Wir sind einer der wenigen Plattformen, die an den drei wichtigsten europäischen Fonds-Hubs - Deutschland, Luxemburg und Irland - aktiv sind. So können wir unseren Kunden die bestmögliche Lösung für deren Bedürfnisse anbieten. Zudem ist Regulierung heute meist eher europäisch bzw. länderübergreifend als national. Unser internationales Set-up ermöglicht hier eine höhere Effizienz zum Nutzen unserer Kunden. Und wir bekommen internationale Entwicklungen und Trends sehr früh mit und können sie schnell für unsere Kunden in Deutschland und darüber hinaus implementieren.

Mit unserer Aufstellung können wir unsere Kunden auch aktiv bei ihrer eigenen Internationalisierung unterstützen, sei es über Vertriebszulassungen oder weil wir ein breites Netzwerk an Verwahrstellen oder Vertriebsplattformen haben. Und wir sind in der Lage über alle Asset-Klassen hinweg, auch bei Alternatives und Immobilien, Investitionen in vielen relevanten Ländern zu ermöglichen, was mit Blick auf unsere Mitbewerber keine Selbstverständlichkeit ist.

Zuletzt gab es bei Universal Investment die ein oder andere Veränderung in der Unternehmensführung – geht das jetzt so weiter?

Francesca: Wir wollen das beste Management-Team, um das Unternehmen im Sinne aller Stakeholder weiter nach vorne zu bringen. Die letzten Veränderungen haben deswegen einen klaren Kundenfokus. So haben wir mit John Burns als Chief Technology Officer einen Profi mit viel Branchenerfahrung gewinnen können. Und wir setzen an vielen Stellen bewusst auf die bewährte Expertise aus den eigenen Reihen. Ein sehr gutes Beispiel ist Mathias Heiß, der seit vielen Jahren bei Universal Investment die Themen rund um die Fondsadministration verantwortet. Zusätzlich zu seiner Rolle als Global Head of Operations ist er nun Chief Executive Officer unserer deutschen Plattform.

Ganz zentral ist auch die neue Rolle für unsere bisherige Chief Customer Officer Katja Müller. Sie wird als Multi Supervisory Member und Senior Advisor unternehmensweit unter anderem ein Auge darauf haben, dass der Kundenfokus überall richtig verankert ist.

Francesca: In diesem Kontext habe ich auch eine Frage an Dich. Marcus Kuntz als neuer Group Head of Sales und Du als neuer Group Head of Relationship Management übernehmen ja die operativen Aufgaben von Katja Müller. Was sind denn Eure Pläne für die Zukunft?

Jochen: Ich bin sehr dankbar über die gemeinsame operative Zeit mit Katja Müller, sie hat mit ihrer Passion viel zu den engen Partnerschaften zu unseren Kunden beigetragen und ich bin fest davon überzeugt, dass sie auch in ihrer neuen Aufsichtsrolle genau darauf schauen wird.

Mit Blick auf die Kundenbetreuung und Vertrieb wollen wir den sehr erfolgreich eingeschlagenen Kurs von Katja Müller fortsetzen. Der Maßstab bleibt dabei immer die hohe Kundenzufriedenheit. Gemeinsam mit Marcus Kuntz werde ich auch eigene Akzente setzen. Wir haben bereits heute eines der größten Kundenbetreuungsteams im Markt. Ich werde weiter engagiert an dessen optimaler Aufstellung arbeiten, um unsere Kunden mit dezidierten Teams und festen Ansprechpartnern individuell zu begleiten und Lösungen für die Herausforderungen von heute und morgen zu schaffen. Worauf ich mich ebenfalls freue, ist – gemeinsam mit Andreas Gessinger – auch unsere großartigen Fondsinitiatoren noch besser kennenzulernen.

Jochen: Ganz zum Schluss noch eine persönliche Frage: Du hast einen irischen Background und führst nun ein Unternehmen mit starken deutschen Wurzeln. Was können Iren und Deutsche voneinander lernen?

Francesca: Die richtige Mischung aus Pragmatismus und Substanz, aus Hands-on-Mentalität und Liebe zum Detail. Zum Glück gibt es sowohl in Irland wie auch in Deutschland tolle Menschen mit Leidenschaft für Fonds (und großzügige Gastfreundschaft!).

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