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Der Weg ist das Ziel

Autor: Nicole Becker, BVK Bayerische Versorgungskammer

Erscheinungsdatum:

09. April 2021

  • Institutionelle Investoren
Die BVK überprüft kontinuierlich ihren Weg in Richtung ESG und setzt sich immer wieder neue Meilensteine. Foto: Lili Popper Quelle: Unsplash

Der Weg ist das Ziel

ESG-Standards umzusetzen gestaltet sich nicht immer leicht. Doch die Devise der Bayerischen Versorgungskammer (BVK) lautet: nicht warten, bis perfekte Standards entwickelt sind, sondern vorantreiben und weiterentwickeln. Das Beispiel der BVK zeigt, welche Strategien die öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe als nachhaltige Investorin aktuell verfolgt.
Nachhaltiges Investieren heißt für uns, wichtige ökologische, soziale und geschäftspolitische Risiken bei unseren Investitionen zu berücksichtigen.
Nicole Becker, Leiterin der Stabsstelle für Vorstandsangelegenheiten und Nachhaltigkeit Bereich Kapitalanlagen, Bayerische Versorgungskammer 
Quelle: BVK

Einfluss nehmen auf Unternehmen – über eine Engagement-Strategie und zum Beispiel die Wahrnehmung von Stimmrechten, das ist der Fokus des Nachhaltigkeitsansatzes, den die BVK als aktive Investorin lebt. „Wir sind davon überzeugt, nur durch Engagement, also durch einen konstruktiven Dialog mit den Unternehmen, maximalen Einfluss ausüben zu können“, sagt Nicole Becker, Leiterin der Stabsstelle für Vorstandsangelegenheiten und Nachhaltigkeit. „Nachhaltiges Investieren heißt für uns, wichtige ökologische, soziale und geschäftspolitische Risiken bei unseren Investitionen zu berücksichtigen, um die Performance zu stärken, vorbildliche Standards einzufordern und langfristige Wertschöpfung zu gewährleisten.“ Ihrer Ansicht nach ist dies der bestmögliche Ansatz unter verschiedenen möglichen Wegen. Die BVK setzt diesen Ansatz individuell für jede Asset-Klasse analog ihres ESG-Leitbildes um.

Ganz bewusst hat sich die größte öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe Deutschlands gegen die ausschließliche Verwendung von Filtern und gegen reine Best-in-Class-Ansätze entschieden. Nur die umfassende ESG-Integration kann schließlich die Belange einer diversifizierten Kapitalanlage, die auch aus Risikogesichtspunkten wichtig ist, gewährleisten. Nachhaltigkeit bildet in der BVK Kapitalanlage die vierte Dimension neben Liquidität, Sicherheit und Rendite.

Pionierin in der Branche

Bei der BVK ist Nachhaltigkeit systemimmanent. Die Alters- und Berufsunfähigkeits-versorgung in den zur Gruppe gehörenden Einrichtungen ist durch die Hinterbliebenenversorgung auf mehrere Generationen angelegt. Seit jeher haben der Vorstand der BVK und die Selbstverwaltungsgremien der Versorgungsanstalten ihr Tun nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit ausgerichtet. Dank ihrer Größe – Ende 2019 waren die Kapitalanlagen knapp 82 Milliarden Euro wert – hat die BVK eine enorme Strahlkraft.

Die Versorgungskammer war wiederholt Pionierin ihrer Branche, was die Integration von ESG-Standards angeht: 2011 hat sich die BVK nicht nur für die Engagement-Strategie entschieden, sondern hat auch als erster Altersversorger in Deutschland die Prinzipien der Vereinten Nationen für verantwortungsvolles Investieren (Principles for Responsible Investment, PRI) unterzeichnet. Im März 2020 ist die BVK der Global Real Estate Sustainability Benchmark (GRESB) beigetreten und hat damit einen weiteren Meilenstein gesetzt. „Da wir als Investorin global anlegen, war es uns wichtig, einen international anerkannten Standard für die Messung der ESG-Wertentwicklung unserer Immobilienfonds und unserer Manager zugrunde zu legen“, sagt Becker. Somit ist ein weiterer Baustein des Nachhaltigkeitskonzepts auch im stark wachsenden Immobilienbereich der BVK gelegt. Im Bereich der Wertpapieranlagen bilden seit Jahren Engagement-Projekte und die Wahrnehmung der Stimmrechte durch BMO Global Asset Management den Rahmen für die ESG-Aktivitäten.

Immer mehr erreichen

Derzeit ist die Versorgungskammer damit beschäftigt, die praktische Anwendung der GRESB-Vorgaben bei den von ihr mandatierten Vermögensverwaltern zum Laufen zu bringen. „Der Integrationsprozess ist durchaus aufwendig, aber die Zusammenarbeit zwischen unseren Fachabteilungen und den Fondsmanagern, die zum Teil bereits umfassende Erfahrungen mit GRESB besitzen, verläuft sehr erfolgreich“, erklärt Becker. „Unser vierköpfiges GRESB-Team besteht aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Immobilieninvestments, die unsere globalen und D-A-CH-Fonds betreuen.

Wir versuchen, unsere Asset Manager bei allen Immobilienfonds in die Pflicht zu nehmen, was das Reporting nach GRESB betrifft.“ Obwohl Becker noch jede Menge mit der Umsetzung dieses neuen Standards in die tägliche Praxis der Kapitalanlage zu tun hat, fasst sie bereits die nächsten Ziele ins Auge: die Weiterentwicklung der Klimastrategie und die Prüfung einer Mitgliedschaft in der Net-Zero Asset Owner Alliance – einem globalen Zusammenschluss von institutionellen Investoren, die sich zur Erfüllung der Pariser Klimaziele bis zum Jahr 2050 verpflichtet haben. „Durch solche Zusammenschlüsse und Netzwerke bekommen wir einen wichtigen Austausch und einen beträchtlichen Input, beispielsweise was Erfahrungen mit der Datenauswahl, Datennutzung und zum Beispiel bei Szenarioanalysen angeht“, sagt die Leiterin der Stabsstelle. „Universal Investment fungiert hierbei als wertvoller Partner und steht uns mit Rat und Tat zur Seite.“

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